In den aktuellen Ereignissen und in dem, was uns darin gerade bewegt, können wir Zeichen der Gegenwart Gottes und seiner Absichten erkennen.
Das Jahresmotto entsteht jeweils aus dem gläubigen Nachspüren danach.

In wenigen Worten, einem Bild und einem Gebet bringen wir es zum Ausdruck und versuchen daran unsere Arbeit in den Gemeinden und die Verkündigung auszurichten.

Als sich die Gemeindeteams aus Oberleichtersbach und Schondra im Oktober auf dem Volkersberg zu den Klausurtagen trafen, kristallisierte sich sehr bald der Begriff „Wachstum“ heraus.

Beim Betrachten des eigenen Lebensumfeldes, verschiedener Bibeltexte aber auch beim Blick auf unsere Gemeinden wurde schnell klar: Veränderung, Wandel und Wachstum gehören geradezu zum Leben. Ein solcher Prozess findet unter dem Einfluss verschiedener Faktoren statt und immer auch im Zusammenwirken mit anderen Menschen. Wir selbst können lediglich pflanzen und hegen, wachsen lässt Gott.

Im Team haben wir dann nach den Klausurtagen unsere Gedanken in wenigen Worten zusammengefasst. Schon bald war auch das Bild einer Pflanze vor Augen, die das Wachsen symbolisiert. Eine Pflanze wächst nach oben (zum Licht) aber auch mit ihren Wurzeln in die Tiefe, zur Lebensquelle, zum Wasser.

So wie es eine große Vielfalt an Pflanzen gibt, so vielfältig und dennoch einzigartig sind auch die Menschen, die miteinander leben. Gewissermaßen leben alle in einem Ökosystem, niemand für sich alleine, sondern in einem großen Miteinander.

Worte des Propheten Jeremia spiegeln unsere Gedanken wider:

Gesegnet ist der Mensch,
der sich auf den Herrn verlässt
und dessen Zuversicht der Herr ist.
Er ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt,
der seine Wurzeln zum Bach hin streckt.
(Jeremia 17,7f)

Somit stand auch bald unser Jahresmotto fest: „Miteinander wachsen“ und das passende Bild dazu: Bäume, die zum Wasser hin wurzeln.

Guter Gott,

Bäume sind Zeichen des Lebens
und somit Zeichen von Dir.
Von ihnen dürfen wir lernen.

Lass uns Kraft schöpfen aus unseren Wurzeln,
die sich aus der Quelle des Glaubens nähren.

Gib uns den festen Halt eines Baumstammes,
dennoch aber die nötige Flexibilität
in stürmischen Zeiten.

Wie Bäume Beständigkeit und Ruhe ausstrahlen,
so lass auch uns Dinge gelassen hinnehmen
und in uns ruhen.
Dennoch lass uns achtsam füreinander sein
und miteinander wachsen – dir entgegen.

Bestärke uns unsere Zweige in unterschiedliche
Richtungen auszustrecken
und Neues zu wagen.

Hilf uns zu gegebener Zeit das alte Blätterkleid
abzuwerfen,
um neuen Trieben Raum zu geben.
Lass Knospen sprießen, Blüten entstehen und
Früchte reifen.

Wie friedvoll wirken zart wachsende Pflänzchen,
kräftige Eichen oder ein idyllischer Buchenhain.
Schaffe Du in uns und in den
zwischenmenschlichen Beziehungen diesen
Frieden.

Lass uns miteinander wachsen,
vielfältig und doch einzigartig.

Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist
segne mich, uns alle und unsere Welt.

Amen.