Entstehung und Motiv
Ein leuchtend buntes Wiesen-Blumensträußchen
kommt ganz groß raus; auf den mannshohen Bildaufstellern lässt es schon die Sommersonne in die Kirchen unserer Pfarreiengemeinschaft hineinstrahlen. Und wer genau hinschaut, entdeckt noch die Hand, die die Blumen gerade gepflückt hat und sie freundlich dem Betrachter entgegenstreckt. Licht im Alltag von zwei Menschen, die einander mögen! - Dieses Gelegenheitsfoto meiner Schwester bildet den Hintergrund für unser neues Jahresmotto, "... und seht, wie freundlich der HERR ist!" aus Psalm 34, Vers 9.
Wie immer hat so ein Motto natürlich seine Entstehungsgeschichte, und es steckt einiges an Vorarbeit drinnen bis wir damit nun zum fünften Mal so etwas Gemeinsames und Einendes in die Öffentlichkeit unserer Gemeinden hinein präsentieren können. Die Suche beginnt in der Vergangenheit, im betrachtenden Rückblick auf unser vergangenes Kirchenjahr. Dazu hilft uns die "Schriftrolle", auf der wir in fast jeder PGR-Sitzung aufnotiert und aufgemalt haben, was uns gerade aktuell berührt und bewegt hat. Gerade im Überblick eines Jahres lassen sich da manchmal Verbindungslinien erkennen, mal mehr und mal weniger deutlich. Und im Austausch miteinander sehen wir Knotenpunkte und bekommen ein Gefühl dafür, was besonders wichtig war und sogar fürs neue Jahr zur Wegweisung werden könnte.
Diese gab uns im letzten Jahr die ökumenische Aktion "Spuren zum Licht". "Mit diesen Lichtkreuzen sind unsere Kirchen freundlicher geworden", so formulierte es einer. Und das Wort von der Freundlichkeit ließ uns seither nicht mehr los. Ja, bei allen Dunkelheiten über unserer Kirche im Großen, durch die wir ohne Zweifel erst mal durch müssen mit einem beherzten Erneuerungsprozess, ist unser Evangelium aber doch vor allem Frohe Botschaft. Gottes "Güte und Menschenfreundlichkeit" haben wir zu bezeugen, wie sie uns in Jesus Christus erschienen ist (vgl. Tit 3,4).
Mit diesen Gedanken stießen wir schließlich auf jenen schönen Psalmvers, wie ihn Martin Luther ins Deutsche übersetzt hat: "Schmecket und seht, wie freundlich der HERR ist!" (Wenn man das erste Wort weglässt, bleibt noch mehr Raum zum Selber-Weiterdenken.) Außerdem nennt der Apostel Paulus die Freundlichkeit als eine der Früchte des Heiligen Geistes, die uns als Christen auszeichnen sollten (vgl. Gal 5,22-23).
In den Besinnungsgedanken auf der Rückseite des Gebetsbildchens, das ebenfalls wieder zum Umgang mit dem Motto gehört, hat Christa Schmäling Anregungen aus unseren Gesprächen in den Pfarrgemeinderäten und im PG-Team zusammengefasst, zum Selber-Weiterbeten und natürlich zum gemeinsamen Gebet im Gottesdienst.
Herzlichen Dank allen, die zum Finden und Ausgestalten dieses Jahresmottos beigetragen haben!
Mögen sich viele davon anleiten lassen, die Freundlichkeit Gottes zu finden und in der eigenen Freundlichkeit glaubwürdig zu bezeugen!
Pfarrer Armin Haas
Gebet
Der Geist Gottes
lässt als Frucht eine Fülle von Gutem wachsen:
nämlich LIebe, Freude und Frieden, Geduld,
Freundlichkeit und Güte, Treue,
Bescheidenheit und Selbstbeherrschung.
(Gal 5, 22-23)Welch ein Geschenk:
GOTT ist Mensch geworden,
einer von uns.
"Erschienen ist die Freundlichkeit GOTTES." (Tit 3,4)
Dieses Evangelium lässt mich Großes erahnen:
ER ist mir Wegbegleiter.
ER ist da, bei mir, bei dir.
ER leitet und begleitet mich:
ER führt mich auf Spuren zum LIcht.
Ich finde Geborgenheit, einen schützenden Raum
und dennoch die Weite.
Durch die Freundlichkeit GOTTES
bekommt mein Leben einen neuen Horizont.
Ja, Jesus selbst nennt uns Freunde.
So will ich versuchen,
die Botschaft, die mir Kraft und Freude gibt,
- so gut ich kann - selbst zu leben.
Denn:
Die Erde ist schön, es liebt sie der HERR,
neu ist der Mensch, der liebt wie ER.Guter Gott, danke, dass wir bei dir geborgen sind!
Du bist der Grund für unsere Hoffnung und Freude.
Umfange uns mit deiner Freundlichkeit und Liebe
und lass uns sie widerspiegeln.
Denn die Freude an Dir ist unsere Stärke.
Segne unsere Gemeinschaften,
in denen wir wachsen im Glauben
und mitbauen an deine Welt.
Von Dir gesegnet lass uns ein Segen sein. Amen.
So erlebe ich die Freundlichkeit Gottes.